Wenn eine Organisation nur ein einziges Tool aus der agilen Toolbox nutzen möchte, dann sollte es die Retrospektive sein. Warum? Weil sie einen strukturierten Raum schafft, um über die Zusammenarbeit zu reflektieren und gezielt Verbesserungen einzuleiten – ohne dass sich grosse Probleme aufstauen.
Strukturierte Reflexion statt Zufall
Ich moderiere oft Retrospektiven, sowohl für unsere Kundinnen und Kunden als auch intern. Es ist jedes Mal beeindruckend zu sehen, wie erleichternd es für Teams ist, auch schwierige Themen der Zusammenarbeit offen ansprechen zu können und gemeinsam Lösungen zu finden. Die besten Ideen kommen dabei immer von denen, die täglich mit den Herausforderungen konfrontiert sind.
Trotzdem gibt es oft Widerstände: „Keine Zeit“ ist ein häufiges Argument. Oder die Sorge, dass heikle Themen auftauchen und unerfüllbare Erwartungen an die Führung entstehen. Dabei dauert eine gut durchgeführte Retrospektive nicht länger als zwei Stunden – und Lösungen werden gemeinsam erarbeitet, nicht nur eingefordert.
Damit Retrospektiven wirklich wirken, sollten sie einer klaren Struktur folgen:
- Ankommen – Die Teilnehmenden werden in die richtige Stimmung gebracht, um offen zu reflektieren.
- Themen sammeln – Was lief gut? Wo hakte es? Alle relevanten Aspekte kommen auf den Tisch.
- Lösungsoptionen entwerfen – Gemeinsam über Ideen und Verbesserungsmöglichkeiten nachdenken.
- Massnahmen entscheiden – Klare und umsetzbare Schritte festlegen, die wirklich realistisch sind.
- Abschluss – Die Retrospektive mit einem positiven Gefühl abschliessen, z. B. mit einer kurzen Reflexion oder einem Dank an die Runde.
Gemeinsam wachsen
Eine gute Moderation – am besten durch unbeteiligte Dritte – ist dabei unerlässlich für eine klare Struktur, Fokus, Raum für alle Stimmen und konkrete Resultate. Für die Massnahmen gilt: Weniger ist mehr, damit sie auch wirklich umgesetzt werden!
Wer Retrospektiven einführen will, sollte sich trauen, das Format einmal auszuprobieren, zum Beispiel in einer Projektgruppe oder anlässlich eines Teamworkshops. Wirkung entfalten Retrospektiven aber dann, wenn sie regelmässig und verbindlich stattfinden. Denn so wird die Reflexion und Verbesserung zur Gewohnheit und nicht zur Ausnahme.
Organisationen, die auf regelmässige Retrospektiven verzichten, überlassen ihre Zusammenarbeit dem Zufall. Im besten Fall werden Probleme noch informell an der Kaffeemaschine diskutiert, im schlechtesten Fall machen Mitarbeitende „die Faust in der Tasche“ – und es ändert sich nichts.
Also: Wann steht Ihre nächste Retrospektive an?
IHRE ANSPRECHPerson
Regelmässige Reflexionen steigern nicht nur die Qualität der Zusammenarbeit, sondern können auch die Motivation und das Vertrauen im Team erheblich verbessern. Kontaktieren Sie Claudia Stadler, wenn Sie mehr darüber erfahren möchten und eine passgenaue Moderation suchen, die praxisorientiert ist, auf Ihre Bedürfnisse eingeht und konkrete Resultate liefert.